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Pilotprojekt: Para Rudern an Frankfurter Schulen

Das Kooperationsprojekt „Para Rudern an Frankfurter Schulen“ ist nach einer längeren Planungsphase gestartet. Der Pilot beschränkt sich zurzeit auf die Bildungsregion Frankfurt-West. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Ruderverband und dem Stadtschulamt Frankfurt am Main sowie den beteiligten Schulen (IGS-West, Panoramaschule, Leibnizschule) und Rudervereinen (Frankfurter Rudergesellschaft Nied, Offenbacher Rudergesellschaft Undine). Geleitet, konzipiert und weiterentwickelt wird das Projekt von dem Bundestrainer für Para Rudern. Hier das erste Training an der Panoramaschule

Inklusion im Rudersport ist keine Zukunftsvision, sondern wird bereits gelebt. Dies zeigen auch die in diesem Jahr stattfindenden paralympischen Spiele. Eine solche Entwicklung sollte auch im Schulrudersport gelebte Normalität werden. Wir hoffen, dass wir mit unserem Projekt einen Beitrag dazu leisten können. Es ist normal verschieden zu sein, es muss nur die richtige Umgebung geschaffen werden, damit alle Schüler*innen an einem solchen Angebot teilnehmen können.

Bericht Jochen Weber (Bundestrainer Para Rudern)

Das Rudern ist ein Sport mit komplexen Bewegungsabläufen. In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen zeigt sich, dass es besser ist, wenn die Bewegungsabläufe in kleine Lerneinheiten unterteilt werden. Gestartet sind wir mit dem Ergometertraining auf dem Trockenen. Hierzu habe ich einen kompletten Ruderzug in mehrere Abschnitte unterteilt. In der ersten Übungseinheit konnte das Rudern ohne den Einsatz der Beine geübt werden.

Unser Ziel ist es, am Ende auch auf dem Main in einem inklusiven Mannschaftsboot zu rudern. Schüler*innen mit und ohne Behinderungen sollen zusammen in einem Boot sitzen.

Ergometer Lernen 1

Ergometer Lernen 2

Die Lernerfahrungen in einem solchen Projekt sind sehr umfangreich, da die Leistungsunterschiede innerhalb der Gruppe sehr stark variieren. Dies macht gerade das Para Rudern so interessant, weil alle dort abgeholt werden, wo sie gerade stehen. Unser Ziel wird eine Teilnahme an Wettbewerben „Jugend trainiert für Olympia und die Paralympics“ und/ oder die vom Deutschen Ruderverband ausgeschriebenen Veranstaltung „Deutschland sucht die schnellste Inklusionsklasse“ sein.

Der Einstieg in ein solches Pilotprojekt ist zunächst ohne finanziellen Aufwand möglich, da das nötige Material in den Rudervereinen zur Verfügung steht. Der personelle Aufwand kann zunächst mit dem in Offenbach ansässigen Bundestrainer Para Rudern abgedeckt werden. Sollte sich der Pilot als ein nachhaltig tragendes Projekt herausstellen, müsste hierfür eine eigene Personalstelle geschaffen werden. Das Projekt unterscheidet sich von anderen Ruderangeboten dahingehend, dass es in Kooperation mit mehreren Rudervereinen aufgesetzt ist, damit die Schüler*innen kurze Wege haben und die Angebote am Vormittag in den Sportunterricht integriert werden können. Ein solches Vorhaben ist mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden, weil die Termine und Zeiten vor Ort mit den Akteur*innen abgestimmt werden müssen.

Die Begeisterung und Freude in den Gesichtern der Schüler*innen ist ein riesiger Ansporn, hier weiter zu arbeiten und die Idee fortzuführen. Zudem ist es eine Möglichkeit Inklusion zu leben. Ein besonderer Dank gilt dem Stadtschulamt Frankfurt am Main, welches das Projekt tatkräftig unterstützt. Außerdem möchte ich mich für die Unterstützung bei der Panoramschule, der FRG Nied sowie der Undine Offenbach bedanken.

Regionen: 
West