Das Wofür fest im Blick
Kinder und Jugendliche wünschen sich Freiräume - zum chillen, schwätzen und Freunde treffen.
„Es fehlen hier Orte für Jugendliche, wo man sich einfach so treffen kann, oder sich kennenlernen kann. Nichts Betreutes oder so, einfach ein Ort, wo man gerne hingeht.“
Dies ist nur kleiner Ausschnitt aus der Bandbreite der Themen, die Kinder und Jugendliche in Frankfurt bewegen. Aber er zeigt: Kinder und Jugendliche sind Expertinnen und Experten in eigener Sache. Und nicht immer wissen Erwachsene, was das Beste für sie ist.
Im Dialogprozess „Bildungsplanung integriert“, der am 15.11.2022 mit rund 90 Teilnehmenden seinen Abschluss fand, lautet daher die Devise: „vom Kind aus denken“. Das betonte auch Jetta Lüdecke (Dezernat für Bildung, Immobilien und Neues Bauen), die in Vertretung von Stadträtin Sylvia Weber das Grußwort hielt. Sie lobte das Engagement, mit dem sich insbesondere auch die Kinder und Jugendlichen in den Prozess eingebracht haben. An vielen Punkten des Prozesses wurde deutlich, dass Kinder und Jugendliche ihre Umgebung mitgestalten wollen.
Anschließend zog die Pilotgruppe mit einem Überblick über die Zielsetzung, den Verlauf und die Highlights des Dialogprozesses Bilanz: 4 Themenwerkräume, 1 dezentraler Kinder- und Jugendwerkraum an acht verschiedenen Bildungsorten und 1 Konzeptwerkraum wurden umgesetzt, 520 Themen/Fragestellungen von 15 verschiedenen Perspektiven -institutionelle und nicht- institutionelle- eingebracht.
Danach bot die „Werkschau“ die Gelegenheit, sich in offener Atmosphäre noch einmal intensiv mit dem Erarbeiteten auseinanderzusetzen und Wichtiges zu hervorzuheben. Wie auch bei den vergangenen Veranstaltungen wurde deutlich: Integrierte Planung braucht Dialog darüber, was gute Bildung ausmacht, welche drängenden Handlungsbedarfe bestehen und wie Bildungsräume vor Ort gestaltet werden können.
Darauf folgte ein Podiumsgespräch mit der Pilotgruppe, Akteurinnen und Akteuren aus den Werkräumen, Jetta Lüdecke und Jugendlichen der IGS 15 zu den Anliegen und Themen des Dialogprozesses sowie Erwartungen und Perspektiven für die integrierte Bildungsplanung 2030. Hier wurde noch einmal hervorgehoben, dass es Dialog verschiedener Perspektiven, eine gemeinsame Analyse der gegenwärtigen Bedingungen und vor allem die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen braucht. Zielführend sei auch, die Frageperspektive auf ein gemeinsames „Wofür“ zu richten. Dies bestätigten auch die sieben Themenpatinnen, die im Anschluss die zentralen Aussagen und Hinweise aus der „Werkschau“ vorstellten.
Abschluss…doch der Dialog geht weiter
Mit der Abschlussveranstaltung beginnt nun eine neue Phase des Prozesses. Was nun folgt ist die Verschriftlichung der Handlungsmaßnahmen zur integrierten Bildungsplanung auf kommunaler Ebene auf Grundlage der gesammelten Themen. Alles wird auf den Prüfstand gestellt. Danach folgt eine Feedbackphase zum Entwurf, in dem die Maßnahmen gelesen und kommentiert werden können. Anschließend werden die Rückmeldungen aufgenommen, der Entwurf überarbeitet und die Maßnahmen finalisiert. Im Frühjahr 2023 wird der Entwurf in den kommunalpolitischen Diskurs eingebracht.
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Die Dokumentation zu Abschlussveranstaltung finden Sie hier
Wofür statt wogegen? Bessere Fragen zu stellen, befördert dynamisches Denken und Veränderung. Das zeigen Studien der Neurowissenschaftlerin Prof. Maren Urner. Den Vortrag können Sie sich noch bis 31.12.2022 hier anschauen: https://vimeo.com/732963540/9e0a103364